Alabama bereitet sich auf den Einsatz einer unerprobten Exekutionsmethode vor
Alabama plant, eine unerprobte Methode der Hinrichtung durch Erstickung des Häftlings mit Stickstoffgas zu verwenden, eine Technik, die sogar von Tierärzten abgelehnt wird.
Umstrittene Verwendung von Stickstoffgas
Alabama plant, Stickstoffgas als Methode der Hinrichtung von Kenneth Eugene Smith einzusetzen, der für den Mord an der Ehefrau eines Pastors im Jahr 1988 zum Tode verurteilt wurde. Diese Methode wurde in einem Todesstrafefall noch nie zuvor verwendet und wurde von medizinischem Fachpersonal, einschließlich Tierärzten, die ihre Anwendung bei Tieren ablehnen, weitgehend kritisiert. Die American Veterinary Medical Association hat beispielsweise davon abgeraten, Stickstoffgas zur Euthanasie von Säugetieren einzusetzen und es als 'belastend' bezeichnet. Auch das Amt des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte hat Bedenken geäußert, dass die unerprobte Methode Folter oder andere grausame Behandlung nach internationalem Menschenrecht darstellen könnte.
Die Ursprünge des Plans zur Hinrichtung mit Stickstoffgas
Die Verwendung von Stickstoffgas für Hinrichtungen wurde erstmals 2015 in Oklahoma diskutiert, als die Landesregierung es als Alternative zur Injektion von Todesmitteln aufgrund von Medikamentenknappheit genehmigte. Der ehemalige Abgeordnete Mike Christian, der Urheber der Gesetzgebung, pries die Methode als revolutionär und kostengünstig an. Die Idee fand Anklang und nun plant auch Alabama, sie bei der Hinrichtung von Smith zu nutzen. Experten haben jedoch Zweifel an der Wirksamkeit der Methode und deren Potenzial für eine grausame und unmenschliche Todesart geäußert. Medizinisches Fachpersonal hat sich zögerlich geäußert, die Verwendung von Stickstoffgas bei Hinrichtungen öffentlich zu unterstützen, und auf den Mangel an Forschung und potenziellen Risiken hingewiesen.
Bedenken und Kontroversen rund um die Hinrichtung mit Stickstoffgas
Kritiker der Hinrichtungsmethode mit Stickstoffgas haben mehrere Bedenken geäußert. Dr. Joel Zivot, ein Anästhesist, ruft Alabama dazu auf, Beweise für das Fehlen von Grausamkeit bei der Methode vorzulegen. Er äußerte auch Bedenken hinsichtlich der visuellen Auswirkungen, die eine solche Hinrichtung auf Zeugen haben könnte, sowie der potenziellen Risiken für andere in der Nähe, wenn es zu einem Leck käme.
Trotz Zusicherungen von Befürwortern der Methode, darunter Michael Copeland, ein ehemaliger Professor, der Stickstoffgas als Hinrichtungsmethode erforscht hat, bleiben die Gültigkeit und Sicherheit des Ansatzes fraglich. Das Problem entsteht durch den Mangel an Sauerstoff und nicht durch das Gas selbst, und Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen eines Oximeters und eine ordnungsgemäße Belüftung sind notwendig. Gegner argumentieren jedoch, dass diese Vorsichtsmaßnahmen möglicherweise nicht ausreichen, um Schaden oder Schmerzen für den Häftling zu verhindern.
Die Hinrichtung von Kenneth Eugene Smith unter Verwendung von Stickstoffgas ist ein bedeutender Test für Alabama und könnte einen Präzedenzfall für andere Bundesstaaten schaffen, die alternative Hinrichtungsmethoden in Betracht ziehen. Die Debatte über die Verwendung von Stickstoffgas dauert an, wobei Bedenken hinsichtlich ihrer Verfassungsmäßigkeit, Ethik und potenziellen Risiken im Mittelpunkt stehen.