Atlantischer Ozean-Zirkulation nähert sich einem 'verheerenden' Kipppunkt, wie eine Studie zeigt
Die Zirkulation des Atlantischen Ozeans steuert auf einen Kipppunkt zu, der "schlechte Nachrichten für das Klimasystem und die Menschheit" bedeutet, wie eine Studie festgestellt hat.
Studie enthüllt alarmierenden Zustand der Atlantischen Ozean-Zirkulation
Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass die Zirkulation des Atlantischen Ozeans, bekannt als Atlantische Meridionale Umwälzzirkulation (Amoc), einen Kipppunkt erreicht, der gravierende Folgen für das globale Klimasystem und die Menschheit haben könnte. Die Forscher verwendeten Computermodelle und vergangene Daten, um einen Indikator für den Zusammenbruch von Amoc zu entwickeln, der für die Verteilung von Energie und die Regulierung der Auswirkungen der menschgemachten globalen Erwärmung verantwortlich ist. Sie stellten fest, dass Amoc bereits auf dem Weg zu einem abrupten Wandel ist, der seit über 10.000 Jahren nicht mehr stattgefunden hat. Obwohl der genaue Zeitplan für diesen Zusammenbruch unsicher bleibt, ist die Geschwindigkeit, mit der er eintreten wird, alarmierend.
Der Abbau von Amoc wird hauptsächlich durch das Schmelzen der Gletscher Grönlands und der arktischen Eisschilde verursacht, was zu einem Zufluss von Süßwasser in den Ozean führt. Dies stört das Absinken von salzhaltigerem, wärmerem Wasser aus dem Süden. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass Amoc seit 1950 um 15% zurückgegangen ist und derzeit in seinem schwächsten Zustand seit über einem Jahrtausend ist. Während es Debatten über die Schwere des bevorstehenden Zusammenbruchs gegeben hat, liefert die neue Studie Beweise dafür, dass ein langsamer Rückgang zu einem plötzlichen Zusammenbruch in weniger als einem Jahrhundert führen kann.
Folgen des Zusammenbruchs von Amoc
Der Zusammenbruch von Amoc hätte weitreichende Folgen für die Welt. Die Meeresspiegel im Atlantik würden in bestimmten Regionen um einen Meter steigen und eine Bedrohung für Küstenstädte darstellen. Der Amazonas-Regenwald würde eine Umkehrung von nassen und trockenen Jahreszeiten erfahren und möglicherweise jenseits seines Kipppunkts gedrängt werden. Die Temperaturen weltweit würden unbeständiger werden, wobei die südliche Hemisphäre wärmer und Europa dramatisch abkühlen würde, begleitet von reduziertem Niederschlag. Diese Veränderungen würden zehnmal schneller als die aktuellen Trends eintreten, was eine Anpassung nahezu unmöglich macht.
René van Westen, der Hauptautor der Studie von der Universität Utrecht, äußerte Besorgnis über die Geschwindigkeit, mit der der Kipppunkt eintreten könnte. Obwohl der genaue Zeitrahmen noch unsicher ist, werden die irreversiblen Veränderungen in Zeitskalen stattfinden, die das menschliche Zusammenleben stark beeinflussen. Es ist entscheidend, dass die Gesellschaft den Klimawandel ernster nimmt und sich mit dem bevorstehenden Zusammenbruch von Amoc auseinandersetzt.