Bahnstreik wird ab morgen früh für viele Zug-Ausfälle sorgen

Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Beschäftigten der Deutschen Bahn erneut zum Streik aufgerufen. Dieser werde im Personenverkehr morgen früh um 2 Uhr beginnen und bis Montag kommender Woche um 18 Uhr andauern, teilte die Gewerkschaft mit.

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Bahn nennt die Pläne 'unverantwortlich'

Die DB kritisierte die erneute Streikankündigung: 'Die DB setzt auf Kompromisse, die GDL verschärft maßlos den Konflikt', erklärte ein Bahnsprecher. 'Wer bei einem neuen Angebot mit bis zu 13 Prozent und der Möglichkeit der 37-Stunden-Woche bei gleichem Gehalt noch nicht einmal an den Verhandlungstisch kommt, handelt absolut unverantwortlich.' Die Bahn will nach eigenen Angaben dieses Mal aber nicht gerichtlich gegen den angekündigten Streik vorgehen.

Kritik gab es auch von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Lösungen seien nur möglich, wenn man miteinander verhandele. Tarifkonflikte gehörten 'ausgetragen und nicht ausgesessen', so Wissing. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilte mit, er wünsche sich schnelle und konstruktive Gespräche - er wolle sich aber nicht in den Konflikt einmischen. Die Grünen sprachen sich für ein Schlichtungsverfahren aus.

Notfahrplan soll begrenztes Zug-Angebot sichern

Die DB erwartet während des Streiks 'massive Beeinträchtigungen' im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr. Wer bereits ein Ticket für eine Reise ab Mittwoch hat, könne diese vorziehen, teilte die Bahn mit. Fahrscheine können demnach auch zu einem späteren Zeitpunkt genutzt oder storniert werden. Ein Notfahrplan sichere nur ein sehr begrenztes Zug-Angebot im Regional- und Fernverkehr, hieß es auf der Internetseite der DB. Wie schon bei vorherigen Streiks sollen längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt werden, 'um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können'.

Niedersachsen: Einige Linien im Zwei-Stunden-Takt

In Niedersachsen fallen voraussichtlich die Züge der Linie RB44 / RB 48 (Braunschweig - Salzgitter-Lebenstedt) aus. Hingegen verkehren vereinzelt die Züge der Linien RE1 (Norddeich (Mole) - Bremen Hbf - Hannover Hbf), RE9 (Osnabrück Hbf - (Bremen Hbf) - Bremerhaven-Lehe), RB40 (Osnabrück Hbf - (Bremen Hbf) - Bremerhaven-Lehe).

Im Zwei-Stunden-Takt sollen den Angaben zufolge die Linien RB45 (Braunschweig Hbf - Schöppenstedt) sowie RB46 (Braunschweig Hbf - Herzberg) fahren. Auch für die die RB80 / 81 (Göttingen/Bodenfelde - Nordhausen) sowie für die RB82 (Göttingen - Kreiensen - Bad Harzburg) ist zumindest auf Teilstrecken ein Zwei-Stunden-Takt vorgesehen.

Die Züge von Metronom, Enno und Transdev, zu der auch die S-Bahn Hannover und die Nordwestbahn gehören, werden nicht bestreikt. Dennoch können beispielsweise bestreikte Stellwerke zu Verspätungen und Ausfällen im Fahrplan führen.

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Schleswig-Holstein: Linie Lübeck-Hamburg im Stundentakt

In Schleswig-Holstein fallen wohl die Linien der RB62 zwischen Heide und Itzehoe sowie der RB85 von Lübeck nach Neustadt aus. Hingegen sollen der RE8 und der RE80 zwischen Lübeck und Hamburg im Stundentakt fahren. Die Regionalbahn 81 von Bad Oldesloe nach Hamburg soll alle zwei Stunden bedient werden, genauso wie die Züge der Linien RE7 und RE70 zwischen Hamburg, Neumünster und Kiel. Zwischen Neumünster und Flensburg fahren die Züge laut Bahn voraussichtlich im Drei-Stunden-Takt. In Neumünster müssen die Reisenden umsteigen.

Ebenfalls im Drei-Stunden-Takt wird der RE6 zwischen Westerland auf Sylt und Hamburg-Altona angeboten. Die Züge des Sylt Shuttle plus sind zwischen Niebüll und Westerland für Reisende des Nahverkehrs freigegeben.

Die Nordbahn, AKN und Erixx sind in Schleswig-Holstein nicht direkt vom Streik betroffen und wollen planmäßig fahren. Es kann aber dennoch vereinzelt zu Einschränkungen kommen. Auch die Linie X85 von Puttgarden nach Lübeck wird nicht bestreikt. Die AKN hatte sich in der vergangenen Woche im Tarifkonflikt mit der GDL geeinigt.