‘Chicken Run: Dawn of the Nugget’ wagt sich mutig in Gebiete, die noch keine Stop-Motion-Filme zuvor erkundet haben
Netflix's 'Chicken Run: Dawn of the Nugget' ist eine lang erwartete Fortsetzung, die die Grenzen der Stop-Motion-Animation überschreitet.
Größere Skala, gleicher Stil
Die Fortsetzung 'Chicken Run: Dawn of the Nugget' spielt 23 Jahre nach dem Originalfilm und verlegt die Geschichte auf einen viel größeren Bauernhof. Um den Umfang und die Produktion des Films zu bewältigen, griff Aardman Animations auf digitale Tools und virtuelle Produktion zurück. Sie konnten den Stil und die Einschränkungen der Stop-Motion-Animation beibehalten und gleichzeitig CG für größere Sets und Charaktermodelle nutzen.
Animationsleiter Ian Whitlock erklärte, dass sie trotz des Einsatzes von CG dem Stil der Stop-Motion-Animation treu geblieben sind. Die CG-Hühner waren darauf beschränkt, das zu tun, was die physischen Puppen tun konnten, und der Großteil des Films wurde in Bildpaaren gedreht, was ihm ein klobiges Gefühl verlieh, das an das Original erinnerte.
Trotz der technischen Fortschritte sind die Charaktere selbst ihren Originaldesigns treu geblieben. Die Animatoren sorgten dafür, dass ihr Herz, ihre Bewegungen und ihre Manierismen erhalten blieben, sodass es sich anfühlt, als wären sie nie gegangen.
Virtuelle Produktion und zeitsparende Techniken
Eine der Durchbrüche bei der Bewältigung der größeren Sets von 'Chicken Run: Dawn of the Nugget' war der Einsatz von virtueller Produktion. Dadurch konnten Filmemacher vollständig gerenderte visuelle Effekte auf digital gescannten Versionen von Live-Action-Sets visualisieren. Dies ersparte viel Zeit bei der Planung von Sets und Aufnahmen vor der Animation der Puppen.
Eine weitere zeitsparende Entwicklung war der Einsatz von digitaler Fotografie. Im Originalfilm mussten die Animatoren bis zum nächsten Tag warten, um zu sehen, wie ihre Aufnahmen geworden sind. Mit der digitalen Fotografie konnten sie ihre Aufnahmen sofort sehen und anpassen, was zu einem schnelleren Produktionsablauf führte.
Auch die Puppen selbst haben seit dem ersten Film Fortschritte gemacht. Silikone, Polyurethan-Kunststoffe und 3D-gedruckte Armaturen-Skelette wurden eingeführt, um die Herstellung der Puppen schneller zu machen. Dies hat es den Animatoren zusammen mit dem Einsatz von Charakterbüchern ermöglicht, effizienter zu arbeiten und einen Filmsekunde pro Tag fertigzustellen, im Gegensatz zu einer Filmsekunde pro Woche beim Original 'Chicken Run'.
Neue Stimmen, gleiche schauspielerische Leistung
Obwohl es einige Besetzungswechsel in 'Chicken Run: Dawn of the Nugget' gibt, konnten die Animatoren die gleichen schauspielerischen Leistungen für die Charaktere beibehalten. Charakterbücher wurden erstellt, um Konsistenz in den Bewegungen, Ausdrücken und der allgemeinen schauspielerischen Leistung der Charaktere zu gewährleisten.
Regisseur Sam Fell erklärte, dass sie die Fortsetzung mit frischem Blick angehen und neue Besetzungsentscheidungen in Betracht ziehen wollten. Die Animatoren konnten jedoch dank der detaillierten Charakterbücher nahtlos an die ursprünglichen Charaktere anknüpfen.
Eine zurückkehrende Figur ist Frau Tweedy, die Schurkin aus dem ersten Film. Das Team hatte ursprünglich eine andere Schurkenfigur in Betracht gezogen, entschied sich aber letztendlich dafür, Frau Tweedy zurückzubringen, da sie ein wichtiger Teil der Identität der Filmreihe ist.