Deutschlandticket: Stendaler Kreistag stimmt für Verbleib

Der Kreistag in Stendal hat in einer Sondersitzung beschlossen, dass das Deutschlandticket auch weiterhin in den Bussen gültig bleibt.

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Stendaler Kreistag entscheidet für den Verbleib im Deutschlandticket

In einer Sondersitzung hat der Kreistag in Stendal am Mittwoch nun doch dafür gestimmt, dass das Deutschlandticket dort auch in den Bussen gültig bleibt. Vor zwei Wochen hatte er beschlossen, im Busverkehr aus dem 49-Euro-Ticket auszusteigen. Das hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.

Der Stendaler Kreistag hat am Mittwochabend in einer Sondersitzung nun doch für den Verbleib im Deutschlandticket gestimmt. Nach einer längeren Diskussion stimmten 30 Mitglieder mit 'Ja', vier mit 'nein' und neun enthielten sich. Damit fiel das Ergebnis nach der Entscheidung für den Ausstieg vor zwei Wochen nun recht deutlich zugunsten des Verbleibs aus.

"Das ist eine gute Nachricht", sagte Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) kurz nach der Abstimmung. Das Deutschlandticket behalte nun überall im Land seine Gültigkeit. "Das ist letztlich einer seiner größten Vorteile."

Deutschlandticket bleibt vorerst finanziell gesichert

Die Sondersitzung war am vergangenen Freitag von Landrat Patrick Puhlmann (SPD) angekündigt worden. Dabei hatte der Landrat betont, es stehe noch nicht fest, ob der Kreistag den Ausstieg rückgängig machen werde. Puhlmann schlug vor, dass der Landkreis 41.000 Euro zuschießt, um das Ticket zumindest bis Ende April kommenden Jahres zu sichern. Danach müsse es ein durchfinanziertes Konzept von Bund und Land geben.

Landrat Puhlmann hatte vorgeschlagen, dass der Landkreis Stendal 41.000 Euro zuschießt, um das Deutschlandticket bis Ende April zu sichern. Danach soll es ein durchfinanziertes Konzept von Bund und Land geben. Obwohl das genaue Finanzierungskonzept noch nicht feststeht, ist das vorerst eine gute Nachricht für die Fahrgäste im Landkreis.

Am Donnerstag der vergangenen Woche hatte das Land angekündigt, dass es den öffentlichen Busverkehr im Land im kommenden Jahr mit zusätzlichen zehn Millionen Euro unterstützen will. Nach den Worten von Landrat Puhlmann sind davon 450.000 Euro für den Landkreis Stendal vorgesehen. Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) hatte MDR SACHSEN-ANHALT am Donnerstag gesagt, im Landkreis Stendal seien diese geplanten Mittel offensichtlich nicht bekannt gewesen. Sie hoffe, dass sich der Kreistag nun doch anders entscheide.

Hintergrund und Folgen der Entscheidung

Der Kreistag hatte vor zwei Wochen entschieden, dass das 49-Euro-Ticket ab Januar nicht mehr in den Bussen des Landkreises gelten soll, aufgrund von jährlichen Mehrkosten von rund 120.000 Euro. Diese Entscheidung hätte die Fahrgäste in der Stadt Stendal sowie im Landkreis stark beeinträchtigt, da zahlreiche Buslinien betroffen gewesen wären.

Durch den Beschluss des Kreistags hätte das Deutschlandticket seine Gültigkeit in Stendal und Umgebung verloren. Dies hätte einen großen Einschnitt für die Fahrgäste bedeutet. Der Fahrgastverband Pro Bahn hatte vor den negativen Folgen eines Ausstiegs aus dem Deutschlandticket gewarnt. Nun hat der Kreistag jedoch für den Verbleib im Ticket gestimmt und somit die Situation für die Fahrgäste entschärft.