E-Autobauer wollen Kaufprämie übernehmen

Nach staatlichem Förderstopp entscheiden sich viele Autobauer dazu, die Kaufprämie für E-Autos selbst zu übernehmen.

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Prämien auch bei späterer Auslieferung

Mehrere Autobauer haben angekündigt, die gestrichene staatliche Kaufprämie für E-Autos selbst zu übernehmen, zumindest befristet. Diese Entscheidung bedeutet, dass Kunden, die sich in den kommenden Tagen einen Neuwagen mit Elektroantrieb zulegen, je nach Hersteller immer noch Anspruch auf die volle Förderung haben. Die Höhe der Prämie kann bis zu 6.750 Euro betragen.

Die Bundesregierung hatte ursprünglich vorgesehen, die Kaufprämie bis Ende des Jahres zu gewähren. Zusätzlich zum staatlichen Zuschuss sollten die Hersteller ebenfalls einen Beitrag leisten, der bis zu 2.250 Euro betragen konnte. Ab dem 1. Januar 2024 sollte die staatliche Prämie auf 3.000 Euro gesenkt werden und dann Ende 2024 auslaufen.

Aufgrund von Änderungen in der Haushaltsplanung entfällt die Kaufprämie nun komplett. Besonders problematisch ist, dass der Bonus nur dann gezahlt wird, wenn das Fahrzeug zugelassen wurde. Ein Kaufvertrag allein reicht also nicht aus. Zwischen Bestellung und Auslieferung liegen jedoch oft mehrere Wochen oder sogar Monate. Einige Hersteller kommen ihren Kunden nun offenbar entgegen und garantieren die volle Prämie bis zum Jahresende oder übernehmen die geplante abgesenkte Prämie für bereits bestellte Fahrzeuge, die bis Ende Februar 2024 zugelassen werden.

Weitere Hersteller ziehen nach

Neben deutschen Autobauern haben auch chinesische und US-Hersteller angekündigt, die ausgefallene staatliche Förderung zu übernehmen. Beispielsweise übernimmt der E-Auto-Hersteller Nio den staatlichen Anteil der Kaufprämie für Bestellungen bis Jahresende und Auslieferungen bis Ende Januar. Tesla übernimmt die Förderung für Bestellungen des Modells 3/Y, die bis Ende des Jahres ausgeliefert worden wären.

Der plötzliche Stopp der Kaufprämie betrifft schätzungsweise rund 60.000 E-Fahrzeuge, von denen die Hälfte noch in diesem Jahr ausgeliefert worden wäre. Für die andere Hälfte, bei denen die Auslieferung erst im nächsten Jahr geplant ist, gibt es bereits einen Kaufvertrag. Der Verband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe fordert eine klare und berechenbare Förderpolitik und kritisiert das beschädigte Vertrauen in die Bundesregierung.

Zehntausende E-Autos vom Förderstopp betroffen

Laut einer Umfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe sind rund 60.000 E-Fahrzeuge vom plötzlichen Stopp der Kaufprämie betroffen. Die Hälfte dieser Fahrzeuge wäre noch in diesem Jahr ausgeliefert worden. Der Verband fordert eine verlässliche und klare Förderpolitik, um das beschädigte Vertrauen in die Bundesregierung wiederherzustellen.