Früheres RAF-Trio: 161 neue Hinweise nach 'Aktenzeichen XY'

Nach einem Bericht über die früheren mutmaßlichen RAF-Terroristen Staub, Garweg und Klette in der ZDF-Sendung 'Aktenzeichen XY... Ungelöst' haben sich Dutzende Zuschauer gemeldet. Das Trio soll sich in Hannover aufgehalten haben.

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161 Hinweise nach TV-Sendung eingegangen

Nach der Ausstrahlung der Sendung 'Aktenzeichen XY... Ungelöst' am Mittwochabend sind 161 Hinweise bei den Behörden eingegangen. Davon wurden 48 Hinweise anonym über das BKMS-System gemeldet. Das Landeskriminalamt Niedersachsen wertet diese nun aus.

Seit mehr als 25 Jahren sucht die Polizei nach den mutmaßlichen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Daniela Marie Luise Klette und Burkhard Garweg. Das Trio gehörte zur sogenannten dritten Generation der Rote-Armee-Fraktion (RAF) und blieb bis zur Auflösung der Gruppe im Jahr 1998 aktiv.

Um noch mehr Menschen zu erreichen, wurde die Fahndung nach dem RAF-Trio auch Thema der Sendung 'Aktenzeichen XY... Ungelöst' im ZDF.

Appell des Staatsanwalts an Unterstützer

Der Verdener Oberstaatsanwalt Koray Freudenberg appellierte an Unterstützer der mutmaßlichen RAF-Terroristen, sich bei der Staatsanwaltschaft zu melden. Es sei bisher Glück gewesen, dass niemand getötet wurde.

VIDEO: Ex-RAF-Trio: Ermittler starten neue Großfahndung (3 Min)

Bereits nach dem öffentlichen Aufruf am vergangenen Freitag gingen 52 Hinweise bei der Polizei ein. Diese werden nun überprüft, darunter auch anonyme Hinweise über das BKMS-System.

Internationale Fahndung nach dem RAF-Trio

Die Fahndung nach den mutmaßlichen RAF-Terroristen wird nun international ausgeweitet. Der Fahndungsaufruf soll in den Sprachen Englisch, Spanisch, Französisch und Arabisch weltweit über die Europol- und Interpol-Netzwerke verbreitet werden.

Die Behörden rufen die Bevölkerung dazu auf, Links zur Fahndung online zu teilen. Ziel ist es, noch mehr Menschen zu erreichen und mögliche Hinweise auf den Aufenthaltsort des Trios zu erhalten.

In den Jahren 1999 bis 2016 sollen Staub, Garweg und Klette versuchten Mord und schwere Raubüberfälle begangen haben, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Ermittlungen zeigen, dass sich das Trio zeitweise in Niedersachsen aufgehalten hat, insbesondere im Raum Hannover.

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Fluchtautos in verschiedenen Städten gekauft

Die Ermittlungen haben ergeben, dass das RAF-Trio Fluchtautos für ihre Raubüberfälle in verschiedenen Städten gekauft hat. Unter anderem wurden Fahrzeuge in Ronnenberg, Celle und Oldenburg erworben.

Die Staatsanwaltschaft Verden weist darauf hin, dass die Taten des Trios nichts mit der RAF-Vergangenheit zu tun haben, sondern dass es sich um versuchten Mord und schwere Raubüberfälle handelt.

Die Fahndung nach Staub, Garweg und Klette läuft weiterhin auf Hochtouren. Sachdienliche Hinweise können bei jeder Polizeidienststelle oder dem LKA Niedersachsen gemeldet werden.