Mehr als 2 Millionen Forschungsarbeiten sind aus dem Internet verschwunden
Eine Analyse von DOIs legt nahe, dass die digitale Archivierung nicht mit dem wachsenden wissenschaftlichen Wissen Schritt hält.
Mehr als ein Viertel der wissenschaftlichen Artikel wird nicht ordnungsgemäß archiviert und erhalten
Eine Studie über mehr als sieben Millionen digitale Publikationen hat ergeben, dass mehr als ein Viertel der wissenschaftlichen Artikel nicht ordnungsgemäß archiviert und erhalten wird. Die Ergebnisse, veröffentlicht im Journal of Librarianship and Scholarly Communication, zeigen, dass die Systeme zur Online-Archivierung von Artikeln mit dem Wachstum der Forschungsproduktion nicht Schritt gehalten haben.
Laut Martin Eve, einem Forscher an der Universität Birkbeck in London und in Forschung und Entwicklung bei Crossref tätig, beruht die gesamte Epistemologie von Wissenschaft und Forschung auf der Fähigkeit, frühere Arbeiten zu überprüfen und darauf zuzugreifen. Das Versäumnis, Artikel online zu erhalten, führt zu einem Verlust historischen Wissens.
Die Studie überprüfte, ob 7.438.037 Arbeiten mit DOIs in Archiven vorhanden sind und stellte fest, dass mehr als zwei Millionen Artikel trotz aktivem DOI nicht in einem wichtigen digitalen Archiv vorhanden waren.
Digitale Archivierung bleibt eine Herausforderung
Obwohl die Studie einige Einschränkungen hat, verdeutlicht sie die Herausforderung der digitalen Archivierung für E-Journals. Die Annahme, dass ein DOI eine langfristige Verfügbarkeit garantiert, ist falsch, da viele Open-Access-Zeitschriften aus dem Internet verschwunden sind.
Experten für Archivierung sind sich einig, dass strengere Anforderungen bei DOI-Registrierungsstellen sowie eine bessere Ausbildung und Sensibilisierung von Verlagen und Forschern zur Verbesserung der digitalen Archivierung beitragen könnten. Finanzielle Einschränkungen stellen ebenfalls eine Herausforderung dar, da kleinere Verlage aufgrund fehlender Ressourcen ein höheres Risiko haben, Artikel nicht aufzubewahren.
Die Studie fordert ein Umdenken und betont die Bedeutung der langfristigen Nachhaltigkeit im Forschungsumfeld.
Auswirkungen auf die Forschungsgemeinschaft
Die Ergebnisse dieser Studie werfen Bedenken hinsichtlich der Zugänglichkeit und Zuverlässigkeit wissenschaftlicher Artikel auf lange Sicht auf. Mit einer bedeutenden Anzahl nicht ordnungsgemäß archivierter Artikel besteht das Risiko, wertvolles Wissen zu verlieren und wissenschaftlichen Fortschritt zu behindern.
Um dieses Problem anzugehen, ist es entscheidend, dass DOI-Registrierungsstellen, Verlage und Forscher die digitale Archivierung priorisieren. Dies beinhaltet Investitionen in Infrastruktur, Technologie und Expertise, um die kontinuierliche Verfügbarkeit von Forschungsartikeln zu gewährleisten.
Letztendlich dient die Studie als Erinnerung, den langfristigen Einfluss von Forschung und die Bedeutung der Erhaltung wissenschaftlichen Wissens für zukünftige Generationen zu berücksichtigen.