Protest gegen Umweltschutz: Polnische Bauern blockieren Grenzübergang

Weil ihnen Umweltauflagen der EU zu streng sind, haben polnische Bauern einen Autobahn-Grenzübergang zu Deutschland blockiert. Die Aktion auf der A12 soll noch bis Montag dauern.

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Polnische Bauern blockieren Grenzübergang

Polnische Bauern haben mit der Blockade eines wichtigen Grenzübergangs nach Deutschland begonnen. Mit ihrer Aktion in Slubice wollten sie nach eigenen Angaben gegen EU-Umweltauflagen protestieren.

Durch die Blockade an der Grenze nahe Frankfurt an der Oder wurde die Autobahn - auf deutscher Seite A12, auf polnischer Seite A2 - lahmgelegt. Diese verbindet Berlin mit Warschau und wird normalerweise unter anderem von vielen Lkw genutzt.

Doch keine wochenlange Blockade

"Die Blockade hat wie geplant um 13.00 Uhr begonnen, beide Spuren der A2 sind blockiert", sagte eine polnische Polizeisprecherin. Ursprünglich hatten die Landwirtinnen und Landwirte für 25 Tage den Grenzübergang blockieren wollen. Nach Gesprächen mit der Bevölkerung und örtlichen Unternehmen nahmen sie davon Abstand. Die Blockade werde "vermutlich am Montag wieder aufgehoben", sagte Protest-Mitorganisator Dariusz Wrobel.

Die polnischen Bäuerinnen und Bauern sehen die aktuellen Umweltauflagen der EU als inakzeptabel an. Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU sieht einen besseren Umweltschutz vor, etwa um Biodiversität zu erhalten und Artensterben zu stoppen. Landwirtinnen und Landwirte müssen sich demnach ab einer bestimmten Größe an Umweltstandards halten, um Subventionen aus Brüssel zu erhalten. Sie sollen etwa Fruchtfolgen einhalten, Pufferstreifen entlang von Gewässern beachten und Zwischenfrüchte anbauen, um den Boden zu schützen.

Angst vor Konkurrenz aus anderen Ländern

Sie wollen mit der Blockade aber auch gegen die Einfuhr von Agrarprodukten aus Drittländern Stimmung machen, die nicht den EU-Vorgaben entsprechen - konkret geht es dabei um günstigeres Getreide aus der Ukraine. In ganz Europa protestieren Bauern seit Wochen gegen die EU-Umweltauflagen und für den Schutz vor der Konkurrenz aus Drittstaaten. Am Montag beraten die Agrarminister der EU in Brüssel über die Forderungen.