Unwetter durch Tief 'Zoltan': DWD warnt vor Sturmfluten und Orkanböen

An der Nordseeküste besteht von heute an Sturmflutgefahr. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor den Sturmböen des Tiefs 'Zoltan'. An den Küsten und auf den Inseln seien orkanartige Böen möglich. Im Bahnverkehr kommt es zu Ausfällen und Verspätungen.

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Stürmisches Wetter beeinträchtigt Reiseverkehr im Norden

Im Norden besteht vor den Feiertagen stürmisches Wetter. Reporterin Anina Pomerenke berichtet vom Hauptbahnhof in Hamburg.

Es gibt Sturmschäden und Verkehrsbehinderungen. In Braunschweig wurde eine Person durch einen umstürzenden Baum verletzt. In Bremen stürzte ein 15 Meter hoher Baum neben einer Bushaltestelle um, wobei niemand verletzt wurde. In Wilhelmshaven wurden Teile eines Gerüsts umgestürzt, wodurch eine Straße gesperrt wurde. Es wurden keine Verletzten gemeldet. In Flensburg fielen einige Dachziegel herunter.

Im Bereich des Dreiecks Bordesholm auf der A7 kam es zu Behinderungen nach einem Unfall, bei dem drei Autos und ein Lastwagen verwickelt waren. Die Autobahn war zeitweise gesperrt und es bildete sich ein kilometerlanger Stau. Auf der Fehmarnsundbrücke gibt es eine Sperrung in beiden Richtungen, nachdem dort ein Lkw und ein Pkw mit Anhänger in die Leitplanke gestürzt sind. Die Brücke ist für entsprechende Fahrzeuge gesperrt. In Hamburg mussten die Einsatzkräfte zu rund 40 wetterbedingten Einsätzen ausrücken, unter anderem wegen Ästen, die heruntergestürzt waren, und überfluteten Kellern. In Neuallermöhe stürzte ein Baum auf ein Auto.

Verkehrsmeldungen für Norddeutschland

Es gibt aktuelle Verkehrsmeldungen für Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Diese enthalten Informationen zu Staus, Baustellen und Gefahrenhinweisen.

Im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn gibt es sturmbedingte Ausfälle und Verspätungen. Betroffen sind unter anderem Eurocity-, Intercity- und ICE-Verbindungen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Einschränkungen durch Sturmschäden gibt es auf verschiedenen Strecken, wie zum Beispiel Kiel-Hamburg, Hamburg-Westerland, Kiel-Hamburg-Bremen-NRW, Norddeich Mole-Emden-Rheine-Münster und Magdeburg-Hannover-Bremen-Leer-Emden-Norddeich Mole. Auch die Intercity-Verbindung Hamburg-Kopenhagen ist betroffen.

Auch im Regionalverkehr gibt es witterungsbedingte Verspätungen und Ausfälle. Als Alternative für die Fahrt von Hamburg nach Nordrhein-Westfalen empfiehlt die Bahn Verbindungen mit Umstieg in Hannover. Fahrgäste sollten sich kurzfristig online über ihre Verbindung informieren. Die Strecke zwischen Hamburg und Neumünster musste bereits am Mittag für den Bahnverkehr gesperrt werden, nachdem ein Baum auf die Gleise gestürzt war. Reisende werden gebeten, alternative Züge über Bad Oldesloe und Bad Segeberg in Richtung Neumünster und Hamburg Hauptbahnhof zu nutzen. Die Zugbindung ist für Donnerstag aufgehoben und Fahrgäste können ihr Ticket an einem späteren Tag nutzen. Die Züge im Fernverkehr sind jedoch bereits stark ausgelastet wegen der bevorstehenden Weihnachtstage.

Die Brockenbahn hat bereits den Betrieb zwischen Schierke und dem Brocken eingestellt und auch in den kommenden Tagen können Einschränkungen auftreten.

Sturm, Reiseverkehr und Bauern: Staus drohen auf Autobahnen im Norden

Vor und nach Weihnachten kann es auf den Autobahnen im Norden zu Staus kommen, auch aufgrund vieler Baustellen. Autofahrer sollten sich vor allem auf den folgenden Strecken auf Staus einstellen.

In Mecklenburg-Vorpommern kommt es aufgrund des Sturmtiefs zu Absagen von Veranstaltungen, darunter auch das jährliche Weihnachtssingen im Ostseestadion in Rostock.

Das Sturmtief 'Zoltan' wird im Laufe des Tages auf die deutsche Küste treffen. In exponierten Lagen auf Helgoland und an der Nordseeküste sowie auf Fehmarn in der Ostsee sind Windstärken der Stufen 11 und 12 nicht ausgeschlossen. Bereits am Vormittag nahm die Windstärke an der Küste Niedersachsens zu. Es wurden jedoch zunächst keine größeren sturmbedingten Einsätze gemeldet, obwohl damit gerechnet wird, dass sich dies am frühen Nachmittag ändern wird.

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Polizei warnt vor Aufenthalt in tiefer gelegenen Elbegebieten

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) warnt vor einer Sturmflut in der Nacht. In Hamburg wird der Hochwasserscheitel am Abend gegen 23:25 Uhr erwartet, was eine schwere Sturmflut bedeutet. Die Polizei Hamburg hat eine Warnung vor dem Aufenthalt in tiefer gelegenen Gebieten rund um die Elbe ausgesprochen. An der Küste sowie an Elbe und Weser können die Wasserstände laut BSH die Sturmflutmarke von 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser erreichen.

Auch in Husum, am Eider-Sperrwerk bei Tönning und in Elsfleth werden Sturmflutmarken von 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser erwartet. Im Verlauf des Abends sollen die Wasserstände zunächst abnehmen, bevor sie laut BSH-Vorhersage am Freitag erneut Sturmflutniveau erreichen. Es werden etwas höhere Wasserstände erwartet als am Donnerstagabend.

Weiße Weihnachten im Norden unwahrscheinlich

Laut dem Meteorologen Frank Böttcher wird es am Wochenende weiterhin regnerisch und mild bleiben. Die Höchsttemperaturen an Heiligabend sollen zwischen 4 und 10 Grad Celsius liegen, also weit entfernt vom Gefrierpunkt. Es besteht kein Risiko für Schnee und Eis, sodass es auch in diesem Jahr keine weißen Weihnachten geben wird.