Ver.di ruft für Freitag zu Warnstreiks im Nahverkehr auf
Im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stehen die Zeichen auf Warnstreik. Für Freitag hat die Gewerkschaft ver.di deutschlandweit zum Ausstand bei Bussen und Bahnen in den Kommunen aufgerufen.
Ver.di ruft zum Warnstreik im ÖPNV auf
Nach dem Ende des fünftägigen Streiks bei der Deutschen Bahn droht nun neues Ungemach: Die Gewerkschaft ver.di hat für Freitag zu Warnstreiks im ÖPNV aufgerufen. Es werde in allen Bundesländern außer Bayern gestreikt, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle am Montag in Berlin. Wie lange die Aktionen in den einzelnen Bundesländern dauern sollen, ist noch nicht ganz klar - teils soll offenbar nur am Vormittag gestreikt werden, teils ganztägig.
Niedersachsen und Bremen betroffen
In Niedersachsen sollen die Beschäftigten der Braunschweiger Verkehrsgesellschaft, der Göttinger Verkehrsbetriebe, von Osnabus und SWO-Mobil in Osnabrück, Stadtbus Goslar, Üstra Hannover sowie der Wolfsburger Verkehrsgesellschaft ihre Arbeit niederlegen. In Bremen betrifft es die Arbeitnehmer der Bremer Straßenbahn AG.
Die Gewerkschaft ruft nach Angaben eines Sprechers insgesamt 4.500 Arbeitnehmer in Niedersachsen zum Warnstreik auf, in Bremen etwa 2.400. Am Freitag ist eine zentrale Kundgebung in Hannover geplant.
Warnstreiks auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern
In Schleswig-Holstein sind von dem Warnstreik laut ver.di die Verkehrsbetriebe in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster betroffen. Diese sind im sogenannten Tarifvertrag Nahverkehr (TVN) zusammengeschlossen. Dort könnte es am Freitagvormittag zu erheblichen Einschränkungen kommen.
Zwar hat ver.di für Freitag auch in Mecklenburg-Vorpommern Warnstreiks angekündigt, wollte dies aber bisher noch nicht konkretisieren, wie ein Sprecher mitteilte. Es könne auch erst am Sonnabend oder Sonntag zu Ausständen kommen. Die Gewerkschaft will dazu am Dienstagmittag weitere Einzelheiten bekannt geben.
Ganztägiger Streik in Hamburg
In Hamburg sollen mehr als 2.000 Beschäftigte des Verkehrsunternehmens VHH ganztägig ihre Arbeit niederlegen. Das sagte die zuständige Fachbereichsleiterin des ver.di-Bezirks Hamburg, Irene Hatzidimou, am Montag. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) sind mehrheitlich im Besitz der Stadt. Sie bedienen hauptsächlich den Hamburger Stadtrand und das schleswig-holsteinische Umland, fahren aber auch auf einigen Metrobuslinien bis ins Zentrum der Hansestadt.
Über einen Warnstreik bei der Hamburger Hochbahn, die U-Bahnen und Buslinien in der Hansestadt betreibt, hat ver.di noch nicht entschieden. Dort soll morgen in der laufenden Tarifrunde über einen neuen Manteltarifvertrag verhandelt werden. Ver.di will dazu auch ein eigenes Angebot vorlegen. Erst dann werde eine Entscheidung fallen, sagte Hatzidimou.