Verbraucherschutzgruppe verklagt Starbucks wegen irreführender Werbeaussagen

Starbucks sieht sich einer Klage einer Verbraucherschutzgruppe gegenüber, die behauptet, das Unternehmen werbe irreführend für seine Verpflichtung zur ethischen Beschaffung bei Kaffee- und Teeprodukten.

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Vorwürfe der Falschdarstellung

Die National Consumers League hat vor einem Gericht in Washington, DC, Klage gegen Starbucks eingereicht. Sie behauptet, dass die globale Kaffeekette die Verbraucher mit ihren Behauptungen, zu '100 % auf ethischen Kaffeeanbau' und '100 % ethisch beschafftem Tee' zu setzen, täuscht. Laut der Klage bezieht Starbucks weiterhin Kaffeebohnen und Teekräuter aus Orten, die mit schweren Menschenrechts- und Arbeitsrechtsverstößen in Verbindung gebracht wurden, einschließlich Kinderarbeit, Zwangsarbeit, sexueller Belästigung und Übergriffen.

Auf einer Pressekonferenz erklärte Sally Greenberg, CEO der National Consumers League: 'Auf jeder Kaffeeverpackung und jeder K-Tasse in unseren Supermärkten erzählt Starbucks den Verbrauchern eine Lüge.' Sie wies auf die erheblichen Menschenrechts- und Arbeitsrechtsverstöße in der Lieferkette von Starbucks hin.

Reaktion von Starbucks

Ein Sprecher von Starbucks reagierte auf die Vorwürfe und erklärte, das Unternehmen plane, sich energisch gegen die Klage zu verteidigen und nehme sie sehr ernst. Der Sprecher betonte, dass Starbucks weiterhin bestrebt sei, mit seinen Geschäftspartnern zusammenzuarbeiten, um die in ihrer Globalen Erklärung der Menschenrechte festgelegten Erwartungen zu erfüllen, und dass jede Lieferkette regelmäßig überprüft werde.

Starbucks, das jede Woche zwei neue Filialen in Indien eröffnen will, hofft auf Wachstum durch Expansion ins Ausland. Das Unternehmen sah sich in letzter Zeit Kritik ausgesetzt, mit einem Rückgang des Aktienkurses und laufenden Bestrebungen zur Gewerkschaftsbildung.

Bedenken hinsichtlich der Lieferkette

Die Klage wies auf Fälle von sklavereiähnlichen Bedingungen, Kinderarbeit, Menschenhandel und anderen ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in der Lieferkette von Starbucks hin. Eine erwähnte Episode war eine Beschwerde eines brasilianischen Arbeitsstaatsanwalts aus dem Jahr 2022 gegenüber dem größten brasilianischen Lieferanten von Starbucks, in der sklavereiähnliche Arbeitsbedingungen behauptet wurden.

Starbucks hat eigene Beschaffungsstandards namens Coffee And Farmer Equity Practices (C.A.F.E), die eine Bewertung und Verifizierung durch Dritte beinhalten. Die Klage bezog sich jedoch auf Untersuchungsberichte in Brasilien und Kenia, die Probleme mit Starbucks' zertifizierten Kaffee- und Teelieferanten aufzeigten, darunter Lohnraub und geschlechtsbezogene Gewalt.

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Forderung nach Reform und Korrekturmaßnahmen

Die National Consumers League fordert, dass Starbucks daran gehindert wird, irreführende Werbung zu betreiben, und verlangt von dem Unternehmen, seine Beschaffungspraktiken zu reformieren. Sie möchten auch, dass Starbucks eine korrigierende Werbekampagne durchführt. Sally Greenberg betonte die Bedeutung der fairen Behandlung von Arbeitnehmern auf den Farmen und Kooperativen, die Starbucks mit Kaffee- und Teeprodukten beliefern.