Waffen von Ex-RAF-Terroristin Klette werden auf Spuren untersucht

Die gefundenen Waffen der mutmaßlichen früheren RAF-Terroristin Daniela Klette werden in einem Labor untersucht. Das Bundeskriminalamt bittet derweil bei der Suche nach Garweg und Staub um Mithilfe.

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Waffenuntersuchung nach Festnahme von Daniela Klette

Nach der Festnahme von Daniela Klette werden die in ihrer Wohnung gefundenen Waffen auf Fingerabdrücke und DNA-Spuren untersucht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden. Die Auswertung dauere jedoch an. Bislang sei unklar, ob möglicherweise ein neuer Raubüberfall der früheren mutmaßlichen RAF-Terroristen geplant war.

Einsatzkräfte hatten bis zum frühen Donnerstagmorgen Daniela Klettes Wohnung im fünften Stock eines Mietshauses in Berlin-Kreuzberg durchsucht. Zielfahnder hatten die 65-Jährige dort am Montag festgenommen. Am Donnerstagnachmittag sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden, es seien "schwere Kriegswaffen" in der Wohnung gefunden worden. Dabei handele es sich um eine Panzerfaustgranate und Schnellfeuer-Gewehre. Außerdem seien mehrere gefährliche Gegenstände wie Munition von Schusswaffen, eine Maschinenpistole, eine sogenannte Kalaschnikow und eine Kurzwaffe entdeckt worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen mit.

Verdacht auf Komplizen in Berlin

Das LKA geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sich Staub und Garweg ebenfalls in Berlin aufhalten. Aufgrund der Waffenfunde in Klettes Wohnung vermutet die Behörde, dass auch die bislang unbekannten Wohnungen der beiden mutmaßlichen Komplizen ein "Gefährdungspotenzial" darstellen könnten. Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Verden wolle das LKA Niedersachsen daher die Bevölkerung hinsichtlich dieser Gefahren sensibilisieren.

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat am Freitag die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach den beiden mutmaßlichen Komplizen Klettes gebeten. "Die Ermittlungsbehörden wenden sich gezielt auch an die Familien der Beschuldigten, deren Freundeskreis und ehemalige RAF-Unterstützer", teilte das BKA auf der Fahndungsseite mit. Hinweise könnten auch vertraulich abgegeben werden. Das BKA warnte zudem davor, den gesuchten Personen zu nahe zu kommen: "Sie könnten bewaffnet sein." Für Hinweise, die zur Festnahme der Beschuldigten führen, sei eine Belohnung von mindestens 150.000 Euro ausgesetzt worden. Am Mittwoch war Medienberichten zufolge in Berlin eine weitere Person im Zusammenhang mit der Fahndung nach dem Ex-RAF-Trio festgenommen worden. Dabei handele sich aber nicht um Ernst-Volker Staub oder Burkhard Garweg, berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ).

Untersuchungshaft für mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin

Klette sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. In Verden war sie einem Haftrichter vorgeführt worden. Dabei habe Klette sich nicht zur Sache geäußert, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Justizministeriums. Es bleibe abzuwarten, ob sie sich im Laufe der kommenden Tage und Wochen einlassen werde. Wo genau Klette untergebracht ist, gaben die Behörden aus Sicherheitsgründen nicht bekannt.

Nachbarn zufolge soll die 65-Jährige unter dem Namen Claudia 20 Jahre in Berlin gelebt haben. Um Geld zu verdienen, soll sie privaten Nachhilfeunterricht in Mathematik gegeben haben. Bei der Festnahme am Montag war Klette laut LKA Niedersachsen allein in der Wohnung und leistete keinen Widerstand. Die Justiz in Verden ermittelt gegen Klette und ihre mutmaßlichen Komplizen Garweg und Staub unter anderem wegen schwerer Raubüberfälle, mit denen sie ihr Leben im Untergrund finanziert haben sollen. Gegen Klette liegt außerdem ein Haftbefehl der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe vor: wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und versuchten Mordes bei Taten Anfang der 1990er-Jahre.

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Podcast gab Hinweise auf Klette

Der Podcast "Legion" von NDR und rbb war bereits im Dezember 2023 bei der Suche nach Daniela Klette auf eine Frau in Tanzgruppen in Berlin gestoßen. Auf Nachfrage hatte sich herausgestellt, dass die Frau dort zuletzt 2019 gesehen worden war. Ob es sich auf den gefundenen Fotos tatsächlich um Daniela Klette handelte, konnten die Podcaster allerdings nicht zweifelsfrei klären. Auf die Bilder könnten auch BKA und LKA gestoßen sein - entweder über eigene Recherchen oder den Podcast. Ob sie zu Klettes Entdeckung führten, ist bislang nicht bekannt. Der entscheidende Hinweis, der zur Festnahme von Klette führte, kam laut LKA im November 2023 aus der Bevölkerung.