Warnstreik im Nahverkehr: Wo Busse und Bahnen in Sachsen-Anhalt stillstehen

In Sachsen-Anhalt müssen Pendler und Schüler am Donnerstag und Freitag mit Einschränkungen rechnen. Verdi hat zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Die Bahnen und Busse in Dessau-Roßlau, Halle, Magdeburg und im Burgenlandkreis fahren 48 Stunden nicht.

ADVERTISEMENT

Wo Busse und Bahnen stehen bleiben

In Dessau-Roßlau, Halle und Magdeburg sowie im Burgenlandkreis wird Donnerstag und Freitag ganztägig der Nahverkehr bestreikt. Trotzdem gibt es einige regionale Ausnahmen – zum Beispiel die Straßenbahn in Naumburg.

In Magdeburg wird kein Notfahrplan angeboten. Vom Streik ist auch der Schülerverkehr betroffen. Das Landesschulamt rät, sich um Mitfahrgelegenheiten zu bemühen.

Im kommunalen Nahverkehr in Sachsen-Anhalt wird seit Donnerstag gestreikt. Laut einer Mitteilung der Gewerkschaft Verdi sollen Beschäftigte der kommunalen Verkehrsunternehmen in Dessau-Roßlau, Halle und Magdeburg sowie im Burgenlandkreis die Arbeit niederlegen. Der Warnstreik soll 48 Stunden dauern.

Er reiht sich ein in eine bundesweite Warnstreik-Woche im öffentlichen Personennahverkehr. Zuletzt hatten die Beschäftigten des Nahverkehrs am 19. Februar gestreikt. Zudem hat das Klimabündnis Fridays for Future für Freitag gemeinsame Proteste mit den ÖPNV-Beschäftigten angekündigt.

Welche Verkehrsunternehmen betroffen sind

Im Burgenlandkreis legen Beschäftigte der Personenverkehrsgesellschaft (PVG) Burgenlandkreis mbH die Arbeit an beiden Tagen nieder. Davon sind laut dem Unternehmen alle Buslinien betroffen. Die Naumburger Straßenbahn GmbH im Burgenlandkreis ist nicht vom Warnstreik betroffen. Die Bahn ist ein privates Verkehrsunternehmen.

In Halle streiken die Beschäftigten der Halleschen Verkehrs-AG (HAVAG) ebenfalls an beiden Tagen. Laut Unternehmen gibt es seit dem frühen Donnerstagmorgen bis Samstag 1:30 Uhr 'erhebliche Einschränkungen' bei Bussen und Bahnen. Alle Linien und auch der 'movemix_shuttle' seien vom Streik betroffen, der Eisenbahnschienenverkehr dagegen nicht.

Auch in Magdeburg werden die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH (MVB) bestreikt. Nach Angaben des Unternehmens werden bis Freitag, 24 Uhr, keine Straßenbahnen und Busse rollen. MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel sagte, man habe einen Notfahrplan anbieten wollen, um die Mobilität derer zu sichern, die auf Bus und Bahn angewiesen sind. 'Diesen hat Verdi jedoch abgelehnt.'

Auswirkungen auf den Schülerverkehr und alternative Möglichkeiten

In Dessau-Roßlau haben Beschäftigte der Dessauer Verkehrs GmbH (DVG) die Arbeit niedergelegt. Wie das Unternehmen mitteilte, gibt es seit Donnerstag zum Betriebsbeginn keine Fahrten im öffentlichen Nahverkehr mehr. Es könnten auch keine Ersatz- sowie Schülerfahrten durchgeführt werden.

Da der Streik auch massive Auswirkungen auf den Schülerverkehr haben wird, rät das Landesschulamt Eltern, sich um eine alternative Beförderung, wie zum Beispiel Fahrgemeinschaften, zu bemühen. Wenn Schülerinnen und Schüler nachweislich wegen des Streiks ihre Schulen nicht rechtzeitig oder gar nicht erreichen können, sind sie entschuldigt. Der Streik werde in diesen Fällen vergleichbar mit Beeinträchtigungen durch Unwetter gewertet.

Während des Streiks verzeichnen Taxiunternehmen eine hohe Nachfrage. Mehr Fahrzeuge und Personal würden aber nicht eingesetzt, da dafür keine Reserven vorhanden seien.