Wikileaks-Gründer Julian Assange unternimmt letzte Anstrengung, um einer Auslieferung an die USA zu entgehen

Ein zweitägiges Verfahren vor einem Londoner Gericht hat heute begonnen, um über das Schicksal von Julian Assange, dem Gründer von WikiLeaks, zu entscheiden. Es geht darum, ob er wegen Spionagevorwürfen an die Vereinigten Staaten ausgeliefert wird.

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Beginn des Auslieferungsverfahrens gegen Julian Assange

Ein zweitägiges Verfahren vor einem Londoner Gericht hat heute begonnen, um über das Schicksal von Julian Assange, dem Gründer von WikiLeaks, zu entscheiden. Es geht darum, ob er wegen Spionagevorwürfen an die Vereinigten Staaten ausgeliefert wird.

Sein Fall hat die Debatte darüber, ob Assange ein Journalist und Verleger oder etwas Unheilvolles ist, wiedereröffnet. Viele, die ihn verteidigen, sagen, dass auch die Meinungsfreiheit und eine unabhängige Presse auf dem Spiel stehen.

Dies wird wahrscheinlich Julian Assanges letzte Chance sein, sich einer Strafverfolgung in den Vereinigten Staaten zu entziehen. Sein zweitägiges Verfahren hat heute im Royal Courts of Justice in London begonnen. Assanges Anwälte kämpfen darum, die Auslieferung zu blockieren, die sie als politisch motiviert bezeichnen.

Anklagen gegen Assange

Die amerikanische Staatsanwaltschaft möchte, dass der WikiLeaks-Gründer wegen 17 Anklagepunkten wegen Spionage und einem Anklagepunkt wegen Computermissbrauchs vor Gericht steht. Grund dafür ist die Veröffentlichung großer Mengen klassifizierter militärischer und diplomatischer Dokumente der USA aus dem Jahr 2010.

Sie behaupten, dass der australische Staatsbürger mit der US-amerikanischen Armee-Geheimdienstanalystin Chelsea Manning zusammenarbeitete, um militärische Unterlagen und diplomatische Depeschen zu stehlen. Das Justizministerium untersucht auch separat, ob Assange Verbindungen zur russischen Regierung hat, insbesondere nachdem WikiLeaks interne E-Mails der Demokratischen Partei veröffentlichte, die von den Russen während der Präsidentschaftswahlen 2016 gestohlen wurden.

Heute verglich Assanges Frau Stella seinen Fall mit dem des russischen Oppositionsführers Alexei Nawalny, der letzte Woche in einem russischen Gefängnis starb.

Assanges rechtliche Probleme

Assanges rechtliche Probleme umfassen auch seine Festnahme durch britische Behörden im Jahr 2010, nachdem ihn zwei Frauen in Schweden der Vergewaltigung und sexuellen Belästigung beschuldigten. Zwei Jahre später floh er vor der Kaution und verbarrikadierte sich sieben Jahre lang rund um die Uhr in der ecuadorianischen Botschaft in London.

Die kleine ecuadorianische Mission wies ihn schließlich im Jahr 2019 aus. Und die britische Polizei verhaftete ihn sofort wegen des Verstoßes gegen seine Bewährungsauflagen.

Seitdem wird er in einem Hochsicherheitsgefängnis in London festgehalten. Assanges Unterstützer versammelten sich heute vor dem Gericht und forderten seine Freilassung. Sie lobten ihn als Whistleblower, der Fehlverhalten der US-amerikanischen Militärs in den Kriegen im Irak und in Afghanistan aufgedeckt hat.