Alphabet trennt sich von australischem KI-Unternehmen
Alphabet hat seine vertragliche Beziehung zu Appen, dem KI-Datenunternehmen, das bei der Schulung von Googles Chatbot Bard und anderen KI-Produkten geholfen hat, beendet.
Alphabet beendet Vertrag mit Appen
Alphabet, das Mutterunternehmen von Google, hat beschlossen, alle Verbindungen zu Appen, dem australischen KI-Datenunternehmen, zu kappen. Appen spielte eine wichtige Rolle bei der Schulung von Googles Chatbot Bard, Google-Suchergebnissen und anderen KI-Produkten. Alphabets Entscheidung, die Beziehung zu beenden, stellt einen erheblichen Schlag für Appen dar, da ein Drittel seines Geschäftsumsatzes aus Alphabet-Verträgen stammt.
Die Kündigung des Vertrags, die am 19. März in Kraft tritt, wurde Appen am Wochenende mitgeteilt. Appen wurde zuvor nicht über Googles Entscheidung informiert. Diese Entscheidung wird sich auf mindestens zweitausend untervertragsgebundene Alphabet-Mitarbeiter auswirken, wie von der Alphabet Workers Union angegeben.
Appens Rolle bei der KI-Schulung
Appen hat sich als führender Anbieter von KI-Schulungsdiensten etabliert und mit Technologie-Riesen wie Microsoft, Nvidia, Meta, Apple, Adobe, Google und Amazon zusammengearbeitet. Diese Unternehmen machen einen erheblichen Teil von Appens Umsatz aus, wobei fünf Kunden in der Vergangenheit 80% des Gesamtumsatzes ausmachten. Appen verfügt über eine Plattform mit über 1 Million freiberuflichen Mitarbeitern in 170 Ländern.
Im Jahr 2023 beliefen sich die Umsätze von Alphabet bei Appen auf 82,8 Millionen US-Dollar von insgesamt 273 Millionen US-Dollar Umsatz im Jahr, wie aus Appens aktuellem Bericht hervorgeht. Trotz seiner beeindruckenden Kundenliste hatte Appen in den letzten Jahren mit Herausforderungen zu kämpfen, darunter Kundenverluste, Abgänge von Führungskräften und rückläufige Finanzzahlen. Diese Probleme wurden durch die zunehmende Nachfrage nach Trainingsdaten durch generative KI-Tools verschärft.
Appens Zukunft und Arbeitsprobleme
Appen plant, seine strategischen Prioritäten zu überprüfen und sich auf die Verwaltung der Kosten zu konzentrieren, um das Geschäft zu verbessern. Das Unternehmen strebt an, seinen Kunden auch in Zukunft qualitativ hochwertige KI-Daten zur Verfügung zu stellen. Die jüngsten Schwierigkeiten haben jedoch den Aktienkurs von Appen stark belastet, der seit seinem Höchststand im August 2020 um über 99% gesunken ist. Auch Arbeitsprobleme haben das Unternehmen geplagt, darunter Streitigkeiten über Löhne und Anklagen der US National Labor Relations Board.
Es bleibt abzuwarten, wie Appen seinen Weg in der KI-Schulungsbranche ohne die Unterstützung von Alphabet finden wird. Die volle Auswirkung der Vertragsbeendigung wird in den vollständigen Jahresergebnissen für das Geschäftsjahr 2023 von Appen deutlich, die am 27. Februar 2024 veröffentlicht werden.