Bibliothekarin bietet versteckte Handys in Büchern an, um misshandelten Frauen zu helfen
Die Bibliothekarin Molly Riportella bietet versteckte Handys in Büchern an, um Frauen in missbräuchlichen Beziehungen dabei zu helfen, Hilfe zu suchen und auf Ressourcen zuzugreifen.
Die Idee der Bibliothekarin, misshandelten Frauen zu helfen
Die Bibliothekarin Molly Riportella, die selbst Überlebende häuslicher Gewalt ist, versteht die Kraft der Bücher und die Bedeutung eines Telefons für Menschen in gewalttätigen Beziehungen. Als vor zwei Jahren eine Frau in einer missbräuchlichen Beziehung an sie herantrat, gab Riportella ihr ein Handy mit programmierten Hilfsangeboten. Diese Erfahrung inspirierte sie dazu, in ausgemusterten Büchern aus ihrer Bibliothek versteckte Fächer anzulegen, die mit Einweghandys gefüllt sind, auf denen lokale Hilfskontakte gespeichert sind.
Die versteckten Handys, bekannt als "Book-it-2-Freedom Kits" oder Bi2FKs, werden an Frauen in missbräuchlichen Beziehungen ausgehändigt. Sie dienen als Lebensretter für diese Frauen, insbesondere in Situationen, in denen ihre Partner ihre Telefonate und Textnachrichten überwachen. Die Handys enthalten Ressourcen für Sicherheitsplanung, rechtliche Schritte und andere Dienstleistungen, die Riportella sich in ihrer eigenen missbräuchlichen Beziehung gewünscht hätte.
Um nicht entdeckt zu werden, versetzt Riportella das Telefon in den lautlosen Modus und entfernt jede Spur des Bibliotheksstempels oder des Barcodes. Außerdem gründete sie BiblioUnderground, eine Basisbibliothek und soziale Gerechtigkeitsbewegung, um die versteckten Handys zu verteilen und Betroffene in missbräuchlichen Situationen zu unterstützen.
Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt
Als Bibliothekarin wird Riportella häufig von Frauen aufgesucht, die nach Ressourcen suchen, um aus missbräuchlichen Situationen zu entkommen. Eine Frau, die sie im Jahr 2022 ansprach, wurde von ihrem missbräuchlichen Freund überwacht. Riportella hatte kürzlich ihren Mobilfunkanbieter gewechselt und gab der Frau ein Ersatzhandy. Dieses Telefon wurde für die Frau zu einer Lebensader, die es ihr ermöglichte, Hilfsangebote von Schutzeinrichtungen für Opfer häuslicher Gewalt anzunehmen und schließlich ihren Freund zu verlassen.
Die Nachricht von Riportellas Initiative verbreitete sich, und andere Leiter von Gemeindeprogrammen wie Elizabeth LaRosee erhielten Handy-Kits von ihr. LaRosee gab einem misshandelten Frau ein Handy-Kit, dessen Telefon mit dem Konto ihres Ehemanns verknüpft war. Das geheime Handy ermöglichte es der Frau, auf Notunterkünfte und andere Dienste zuzugreifen und ihren Ehemann zu verlassen.
Riportellas Initiative zielt darauf ab, häuslichen Gewaltüberlebenden, die oft keinen Zugang zur Kommunikation mit der Außenwelt haben, eine wichtige Ressource zur Verfügung zu stellen. Indem sie versteckte Handys in Büchern bereitstellt, hilft sie diesen Frauen, sich von der finanziellen und technologischen Kontrolle ihrer Peiniger zu befreien.
Das Problem des digitalen häuslichen Missbrauchs angehen
Technologie wird häufig von Tätern verwendet, um ihre Opfer zu kontrollieren, zu belästigen und einzuschüchtern. Laut der Nationalen Vereinigung zur Beendigung häuslicher Gewalt kommt technologiegestützter Missbrauch in 97% der Fälle häuslicher Gewalt vor. Überlebende benötigen den Kontakt zu lokalen Opferhilfeeinrichtungen, um umfassende Sicherheitsplanung unter Berücksichtigung ihrer Abhängigkeit von Technologie für die Kommunikation durchzuführen.
Riportella selbst wurde in der Vergangenheit kontrolliert und isoliert, als ihr Freund ihr Telefon durchsuchte. Sie erkennt an, dass der Zugang zu einem Telefon nur ein Teil der Flucht aus häuslicher Gewalt ist, hofft aber, dass durch die Bereitstellung sicherer Handys mehr Frauen den Mut haben, für sich selbst einzustehen und ihre Missbrauchsgeschichten mit vertrauenswürdigen Personen zu teilen.
Während Riportellas Initiative noch in den Anfängen steckt, sammelt sie Geld, um ihre Bemühungen auszuweiten, und strebt an, mit Unterkünften und Organisationen zusammenzuarbeiten, um die Handy-Kits direkt an Bedürftige zu übergeben. Ihr langfristiges Ziel ist es, mehr Opfern zu helfen und das Stigma im Zusammenhang mit gewalttätigen Beziehungen zu brechen.