Fake Biden Robocall "Spitze des Eisbergs" für KI-Wahlbetrug

Eine digital veränderte Botschaft, die erstellt wurde, um wie Präsident Biden zu klingen und die Bewohner von New Hampshire dazu aufgerufen hat, am Dienstag nicht an der Vorwahl teilzunehmen, hat zu Forderungen nach einer Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Zuge des Wahlkampfs 2024 beigetragen.

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Experten warnen vor KI-Wahlbetrug

Ein manipulierter Robocall, der wie Präsident Biden klang, hat Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) bei Wahlen aufgeworfen. Der Anruf, der die Bewohner von New Hampshire dazu aufrief, sich nicht an der Vorwahl zu beteiligen, ist das neueste Beispiel dafür, wie KI falsche Informationen erzeugen und Kandidaten imitieren kann. Experten warnen davor, dass mit fortschreitender und zugänglicherer KI-Technologie das Potenzial von KI-Wahlbetrug steigt, um Wähler zu verwirren und zu täuschen.

Professorin Kathleen Carley von der Carnegie Mellon University erklärte, dass der Robocall erst der Anfang dessen sei, was mithilfe von KI getan werden könnte, um Stimmen zu unterdrücken und Wahlhelfer anzugreifen. Samir Jain, der Vizepräsident für Politik am Center for Democracy and Technology (CDT), hob die Risiken von irreführendem KI-Wahlinhalt hervor, darunter die Verbreitung falscher Informationen über Wahlen.

Besorgnis über gezielte Fehlinformationen

Neben der Manipulation des Abbilds eines Kandidaten gibt es auch Bedenken hinsichtlich der gezielten Verbreitung von Fehlinformationen im Zusammenhang mit den Fortschritten in der KI. Carley erklärte, dass KI-Modelle die Fähigkeit haben, Inhalte auf bestimmte Präferenzen des Publikums abzustimmen, ähnlich wie KI Musik im Stil bestimmter Genres oder Künstler produzieren kann. Das bedeutet, dass irreführende Geschichten auf unterschiedliche Weise verschiedenen Gruppen von Menschen erzählt werden können, was das Potenzial für spaltenden KI-generierten Wahlinhalt weiter erhöht.

Robert Weissman, Präsident der gemeinnützigen Aufsichtsorganisation Public Citizen, betonte die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Bekämpfung von Deepfakes zu ergreifen, und erklärte, dass politische Akteure weiterhin KI-Technologie ausnutzen würden, wenn keine strengeren Vorschriften bestehen. Public Citizen hat die Bundeswahlkommission (FEC) aufgefordert, ihre Regeln zur betrügerischen Darstellung durch KI in Wahlkampagnen zu ändern, doch der Fortschritt war langsam.

Forderungen nach Regulierung und Maßnahmen

Verschiedene Akteure, darunter Gesetzgeber und private Unternehmen, fordern Regulierungen und Maßnahmen gegen KI-Wahlbetrug. Die gemeinnützige Organisation Public Citizen hat die FEC aufgefordert, klarere Regeln zum Umgang mit irreführendem KI-Inhalt aufzustellen, während Senatorin Amy Klobuchar einen parteiübergreifenden Gesetzesentwurf eingebracht hat, der die Verbreitung von materiell irreführendem KI-generiertem Inhalt in politischen Anzeigen verbieten soll.

Inzwischen haben Bundesstaaten wie Kalifornien, Michigan und Washington Gesetze zur Regulierung von Deepfakes bei Wahlen verabschiedet oder vorgeschlagen, und große Social-Media- und KI-Unternehmen haben Maßnahmen ergriffen, um das Problem anzugehen. Experten betonen jedoch die Bedeutung nicht nur von Richtlinien, sondern auch von deren effektiver Durchsetzung. Obwohl Fortschritte erzielt werden, besteht nach wie vor die Notwendigkeit umfassender und rechtzeitiger Maßnahmen, um die Risiken durch KI-Wahlbetrug zu minimieren.