Internet-Blackout in Sudan während Kämpfen zwischen Armee und Rapid Support Forces
Die Internetverbindung in Sudan wurde abgeschaltet, während die Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) weitergehen. Die anhaltenden Auseinandersetzungen haben bereits zu zahlreichen Opfern geführt und Millionen von Menschen innerhalb von 10 Monaten vertrieben.
RSF für Internet-Blackout verantwortlich gemacht
Das Internetüberwachungsunternehmen Netblocks hat bestätigt, dass es in Sudan einen vollständigen Ausfall der Internetverbindung gibt. Alle drei großen Netzwerkbetreiber im Land sind derzeit außer Betrieb.
Das sudanesische Außenministerium gibt die Schuld an diesem Blackout der RSF. Dies erschwert die Situation für die Millionen von Einheimischen, die dem Konflikt nicht entkommen können und dringend humanitäre Hilfe benötigen. Die RSF hat die Verantwortung für den Blackout bisher nicht öffentlich bestritten.
UN ruft zu humanitärer Hilfe in Sudan auf
Die Vereinten Nationen (UN) haben einen Appell in Höhe von 4,1 Milliarden Dollar zur Bewältigung der dringendsten humanitären Bedürfnisse in Sudan gestartet. Die Organisation weist auf die prekäre Situation im Land hin, in der geschätzte 25 Millionen Menschen Unterstützung und Schutz benötigen.
Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten und die UN-Flüchtlingsorganisation haben einen gemeinsamen Appell in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar gestartet, um 14,7 Millionen Menschen Hilfe zu leisten, sowie weitere 1,4 Milliarden Dollar, um fast 2,7 Millionen Flüchtlinge in Nachbarländern zu unterstützen.
Laut Martin Griffiths, dem Chef für Notfallhilfe der UN, haben die Menschen in Sudan aufgrund des Konflikts fast alles verloren. Der letzte Jahr gestartete Hilfsappell war deutlich unterfinanziert.
Humanitäre Krise in Sudan
Die RSF hat regionale und internationale Organisationen sofort zum Handeln aufgerufen, um dringende Hilfe bereitzustellen, da sudanesische Zivilisten in akuter Gefahr der Verhungerung stehen.
Derzeit leiden rund 18 Millionen Menschen in Sudan unter akutem Hunger. Die Kämpfe haben auch zu Schäden an ziviler Infrastruktur wie Wasserversorgung geführt, und der Großteil der Gesundheitseinrichtungen in Konfliktgebieten ist außer Betrieb.
Neben der Nahrungsmittelkrise werden in dem Hilfsappell der UN zahlreiche weitere Herausforderungen aufgezeigt, darunter weitverbreitete Menschenrechtsverletzungen, geschlechterbasierte Gewalt und die Tatsache, dass etwa 19 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen können.
Kinder in großer Gefahr in der Vertreibungskrise
Der Konflikt zwischen den sudanesischen Streitkräften und der RSF hat zur größten Vertreibungskrise der Welt geführt. Etwa 4 Millionen Kinder mussten ihre Häuser verlassen.
Im Nord-Darfur-Zamzam-Lager für Vertriebene schätzt Médecins Sans Frontières (MSF), dass aufgrund von Unterernährung mindestens alle zwei Stunden ein Kind stirbt. Die Situation für diese Kinder ist kritisch und erfordert sofortige Aufmerksamkeit.