Magus von Anthony Grafton: Review einer seriösen und zugänglichen Geschichte der erlernten Magie
Eine Rezension von Magus von Anthony Grafton, einem Buch, das die Geschichte der erlernten Magie von Ficino bis Faustus erkundet.
Der MA in Magie und Okkultwissenschaften an der Universität Exeter
Im vergangenen Oktober löste die Ankündigung eines neuen Masterstudiengangs an der Universität Exeter einen kurzen Kulturkampf aus. Der MA in Magie und Okkultwissenschaft erhielt Kritik von denen, die solche Studien ablehnten und sie als 'Irrsinn' bezeichneten. Zur Verteidigung argumentierte Programmleiterin Emily Selove, dass magische Rituale und Aberglaube Teil des täglichen Lebens seien und von der Wissenschaft 'systematisch vernachlässigt' würden.
Um dieser Vernachlässigung entgegenzuwirken, bietet Anthony Graftons Buch, Magus, eine seriöse, aber zugängliche Geschichte der erlernten Magie und okkulten Themen. Es zeigt, dass die Schwierigkeiten, dieses Thema anzusprechen, über ein halbes Jahrtausend zurückreichen.
Das Aufkommen der wissenschaftlichen Magie
Im späten Mittelalter war die Unterscheidung zwischen niedrigem Aberglauben und erlernter Magie bedeutend. Erlernte Magie war mit dem Magus verbunden, einer Figur, die den Schnittpunkt von Magie und Technologie darstellte. Diese Magi sammelten seltene Bücher in obskuren Sprachen wie dem Picatrix und den Werken von Zoroaster und Hermes Trismegistus.
Grafton zeigt den Wandel von militärisch ausgerichteten Zauberobjekten hin zu astrologischer Selbsthilfe im 15. Jahrhundert auf. Diese Praktiken zielten darauf ab, die Gesundheit und das Wohlbefinden angehender Gelehrter zu verbessern. Das Gleichgewicht zwischen erlaubter und unerlaubter Magie änderte sich ständig, wobei die Magi sorgfältig Grenzen zwischen akzeptablen und inakzeptablen Künsten zogen.
Die Vereinigung von wissenschaftlicher Magie und mathematischen Künsten
Im 16. Jahrhundert begannen die Arbeiten des Magus mit anderen magischen Formen wie Mathematik, Ingenieurwesen und Perspektive in Einklang zu kommen. Diese Disziplinen konnten spektakuläre Effekte erzeugen und das Publikum verblüffen. John Dee, eine prominente Figur in Magie und Mathematik, verblüffte Zuschauer mit seinen Spezialeffekten, wie zum Beispiel einem Skarabäus, der scheinbar in den Himmel aufstieg.
Trotz dieser Errungenschaften sahen Magi wie Dee sich Rufschädigungen durch Anschuldigungen, Nekromantie und Beschwörung böser Geister betrieben zu haben, ausgesetzt. Sie erkannten jedoch, dass die Wunder, die sie beobachteten, oft durch mathematische Künste erreicht wurden.