Michael Cohen nutzte künstliche Intelligenz, um seinen Anwalt mit erfundenen Fällen zu versorgen

Michael D. Cohen, der ehemalige Fixer von Donald J. Trump, enthüllte, dass er unwissentlich seinem Anwalt gefälschte juristische Zitate zur Verfügung stellte, die von dem KI-Programm Google Bard generiert wurden. Diese Zitate wurden in einem Antrag verwendet, um die Gerichtsaufsicht über Cohens Fall zu beenden.

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KI-Programm generiert gefälschte juristische Zitate

Michael D. Cohen, der zuvor als Fixer für Donald J. Trump tätig war, gab in kürzlich öffentlich gemachten Gerichtsdokumenten zu, dass er seinem Anwalt unwissentlich gefälschte juristische Zitate zur Verfügung stellte, die von einem KI-Programm namens Google Bard erstellt wurden.

Diese erfundenen Zitate wurden dann in einem Antrag eingereicht, der bei einem Bundesrichter in Manhattan vorgelegt wurde. Cohen hatte um ein vorzeitiges Ende der Gerichtsaufsicht über seinen Fall gebeten, da er seine Haftstrafe verbüßt und die Auflagen seiner Entlassung erfüllt hatte.

In einer öffentlich gemachten eidesstattlichen Erklärung vom Freitag gab Cohen zu, dass er nichts über die Fähigkeiten von Google Bard wusste, einem generativen Textdienst ähnlich wie ChatGPT. Er erklärte auch, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass sein Anwalt, David M. Schwartz, die erfundenen Fälle in dem Antrag inkludieren würde, ohne deren Existenz zu überprüfen.

Auswirkungen auf den Fall Trump

Diese Enthüllung könnte erhebliche Auswirkungen auf den laufenden Strafprozess gegen Donald J. Trump in Manhattan haben, in dem Michael Cohen als wichtiger Zeuge erwartet wird. Trumps Anwaltsteam hat stets die Glaubwürdigkeit von Cohen angezweifelt, und dieser Vorfall liefert ihnen weiteren Zündstoff.

Die Staatsanwaltschaft von Manhattan lehnte eine Stellungnahme zu der Angelegenheit ab. Der Richter Jesse M. Furman, der den Fall bearbeitet, hatte jedoch bereits skeptisch auf die zitierten Fälle reagiert und Schwartz aufgefordert, dem Gericht Kopien vorzulegen.

Falls Schwartz die Fälle nicht vorlegen kann, hat Richter Furman ihm aufgetragen, eine eidesstattliche Erklärung abzugeben, in der er erklärt, wie die Bewegung Fälle zitierte, die nicht existieren, und ob Cohen in die Erstellung oder Überprüfung der Bewegung involviert war. Der Richter erwog außerdem, gegen Schwartz Sanktionen zu verhängen, da er gefälschte Fälle zitiert hat.

KI-generierte erfundene Fälle am Bundesgericht in Manhattan

Dieser Vorfall markiert das zweite Mal in diesem Jahr, dass Anwälte am Bundesgericht in Manhattan auf falsche Gerichtsentscheidungen angewiesen waren, die von KI-Programmen erstellt wurden. Die Verwendung von KI-Technologie im juristischen Bereich stellt Herausforderungen hinsichtlich der Überprüfung und Authentizität juristischer Zitate dar.

Es bleibt abzuwarten, wie diese Enthüllung Michaels Cohens Rolle als Zeuge und den Gesamtausgang des Falls gegen Donald J. Trump beeinflussen wird. Die Glaubwürdigkeit der im Gericht vorgelegten Beweise wird wahrscheinlich angezweifelt, was Bedenken hinsichtlich der Gültigkeit der Anklage aufwirft.

Jonah E. Bromwich hat zu diesem Artikel beigetragen. Benjamin Weiser, ein Reporter, der die Bundesgerichte in Manhattan abdeckt, verfügt über umfangreiche Erfahrung im Bereich der Berichterstattung über Strafjustiz und ist seit 1997 bei der New York Times tätig.