Nach Fan-Protesten: DFL stoppt Investoren-Einstieg

Die DFL steht nach dem geplatzten Investorendeal vor vielen ungeklärten Fragen - von der Finanzierung des Ligaverbands bis zu seiner möglichen Spaltung und der 50+1-Regel.

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Welche Auswirkung hat das Ende des Investorendeals?

In der Liga dürfte es bald zu ersten Schuldzuweisungen kommen. Dass vor allem die großen Klubs der Bundesliga den Investoreneinstieg wollten und die Vorbehalte eher aus dem unteren Tabellendrittel und der 2. Bundesliga kamen, ist klar.

Eine solche Maßnahme ist verbandsrechtlich zumindest sehr schwierig umzusetzen. Es könnte zu weicheren Maßnahmen kommen: Weniger Mitsprache für kleinere Klubs oder eine Veränderung der Geldverteilung zugunsten der Großen.

Ein Prinzip, für das es schon lange ein bekanntes Vorbild gibt: die europäische Klub-Vereinigung ECA.

Wie werden die Maßnahmen für die Liga nun finanziert?

Die 36 Klubs der Bundesliga und der 2. Bundesliga waren sich einig, dass die Liga Geld braucht, um das TV-Produkt zu verbessern, illegales Streaming zu bekämpfen, eine digitale Plattform zu schaffen und im Ausland zu wachsen.

Nun braucht die DFL einen Plan B. Vorschläge, die beispielsweise aus Köln, Freiburg, Rostock und von Union Berlin kamen: Kredite aufnehmen, neue Werbemaßnahmen erschließen, besser wirtschaften und vorhandene Einnahmen nutzen - oder eine Mischung aus allem.

Mit diesen Ideen wird man sich in der DFL nun stärker auseinandersetzen müssen.

Was passiert mit der 50+1-Regel?

Die kommenden Wochen werden wichtig in dieser Hinsicht. Denn das Bundeskartellamt sollte auf Initiative der DFL eine Prüfung der 50+1-Regel vornehmen.

Doch nun kündigte das Amt angesichts des Vorgangs bei Hannover 96 in einem Schreiben an die Verfahrensbeteiligten an, 'sich mit den jüngsten Entwicklungen hinsichtlich der Anwendung der 50+1-Regel durch die DFL vertraut zu machen und dann über das weitere Vorgehen zu beraten'. Das Schreiben liegt der Sportschau vor.

Die genaue Gestaltung der Regel ist nun weiter offen - sie aber ist Kernelement des deutschen Fußball und für die aktiven Fanszenen unverhandelbar.

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Werden personelle Konsequenzen gezogen?

In einer Abstimmung im Mai 2023 über den Einstieg eines Investors begründeten manche Vereinsvertreter ihre ablehnende Haltung damit, dass die Geschäftsführung der DFL mit Axel Hellmann und Oliver Leki nur interimsmäßig im Amt sei.

Marc Lenz und Steffen Merkel übernahmen dann im Sommer und führten durch den neuerlichen Prozess. Es gab viele positive Stimmen über ihre Herangehensweise, sodass nun auch nicht damit zu rechnen ist, dass der geplatzte Deal auf sie zurückfällt.

Nach einem Bericht der 'Bild'-Zeitung stellte Hans-Joachim Watzke die Vertrauensfrage im Präsidium der DFL. Die anderen Mitglieder hätten ihren Sprecher einstimmig bestätigt. Das wurde der Sportschau aus Kreisen der DFL bestätigt.