Sargent und die Mode - tragikomische Verkleidung ist ein Alptraum
Eine Ausstellung in der Tate Britain behauptet, dass John Singer Sargent in erster Linie ein Maler der Mode war, aber dieser Artikel argumentiert, dass seine Kunst viel mehr ist als das.
Eine steife Ausstellung
Die Ausstellung in der Tate Britain behauptet, dass John Singer Sargent, der amerikanische Maler, hauptsächlich ein Maler der Mode war. Der Autor dieses Artikels ist jedoch anderer Meinung und argumentiert, dass Sargents Kunst viel mehr ist als nur Mode. Sargent war fasziniert von der Natur des sozialen Lebens und porträtierte Menschen als Akteure in einer sozialen Welt, die modern und wahrhaftig war.
Der Autor argumentiert, dass die Ausstellung Sargent zu einer steifen Figur macht, die sich auf die Kleidung statt auf die Gesichter und Seelen seiner Sujets konzentriert. Sargents Gemälde handeln nicht von Kleidern und Hüten, sondern von den Menschen und ihrer Identität. Die Ausstellung gelingt es nicht, die Essenz seiner Kunst einzufangen.
Elendige Präsentation
Laut dem Autor werden Sargents Werke elendig präsentiert. Die Gemälde werden durch Kleidung in Glaskästen behindert, die vom Kunstwerk ablenken anstatt es zu beleuchten. Der Autor nennt ein Beispiel für ein Porträt von Lord Ribblesdale, das zusammen mit einem Zylinderhut ausgestellt ist. Der Autor findet diese Darstellung unnötig und glaubt, dass sie von dem faszinierenden Porträt ablenkt.
Der Autor argumentiert, dass die akribische sartoriale Studie am falschen Ort ist. Sargents Gemälde sind Fiktionen, keine Aneinanderreihungen von Fakten. Der Fokus sollte auf der Art und Weise liegen, wie Sargent malt, nicht auf der Kleidung seiner Porträtierten. Der Autor ist der Meinung, dass die Ausstellung die narrative Logik von Sargents Leben als Künstler seinem essayistischen Thema opfert.
Tragikomische Präsentation
Der Autor findet die Präsentation der Ausstellung tragikomisch. Sargents beste Werke wurden ausgeliehen, jedoch wird ihnen nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt. Der Autor erwähnt das Porträt von Madame X, das unter einem unbedeutenden Zitat in riesigen Buchstaben gezeigt wird. Der Autor argumentiert, dass die Ausstellung keine Vorbereitung oder Geschichte von Sargents Karriere bietet und die Möglichkeit verpasst, das Paris zu erkunden, in dem er seine Karriere begann.
Der Autor kommt zu dem Schluss, dass die enge auf Kleidung basierende Interpretation der Ausstellung die Wertschätzung von Sargents Kunst hindert. Anstatt sich auf Kleider und Hüte zu konzentrieren, sollte Sargents Kunst für ihre Fülle und Komplexität geschätzt werden. Die chaotische, nicht-narrative Darstellung der Ausstellung tut Sargents Talent kein gerecht.