Ugandisches Internet-Propagandanetzwerk vom BBC aufgedeckt
Eine Untersuchung des BBC hat ein Netzwerk gefälschter Social-Media-Konten in Uganda aufgedeckt, das pro-regierende Botschaften verbreitet und Regierungskritiker ins Visier nimmt. Die Konten verwenden falsche Identitäten und gestohlene Bilder, um falsche Persönlichkeiten zu generieren. Aber wer steckt hinter diesem Netzwerk?
Falsche Social-Media-Konten in Uganda
Eine Untersuchung des BBC hat das Vorhandensein eines Netzwerks gefälschter Social-Media-Konten in Uganda aufgedeckt. Diese Konten operieren unter falschen Identitäten und sind dafür verantwortlich, pro-regierende Propaganda zu verbreiten und Drohungen gegen Regierungskritiker auszusprechen. Die Untersuchung wirft Licht auf die Personen hinter diesem Netzwerk.
Dr. Jamechia Hoyle, eine leitende Beraterin in den Vereinigten Staaten, entdeckte, dass ihr Foto verwendet wurde, um ein gefälschtes Social-Media-Konto zu erstellen, das staatliche Propaganda fördert. Sie war schockiert zu sehen, dass ihr Bild mit Botschaften in Verbindung gebracht wurde, die sie nicht unterstützt.
Das gefälschte Konto, bekannt als 'Fake Jamechia', postete regelmäßig zur Unterstützung der ugandischen Regierung und ihrer Politik, während es Oppositionsanhänger und Regierungskritiker angriff. Es richtete Bedrohungen gegen Personen wie Hillary Innocent Taylor Seguya, eine ugandische Klimaaktivistin, die das große Ölprojekt im Land kritisiert hat.
Ein ausgedehntes Netzwerk gefälschter Konten
Die Untersuchung identifizierte fast 200 gefälschte Social-Media-Konten auf Twitter und Facebook, die Teil dieses Netzwerks sind. Diese Konten verwendeten hauptsächlich gestohlene Bilder als Profilbilder und hatten Benutzernamen, die nicht auf echte Personen in Uganda oder Tansania zurückgeführt werden konnten.
Die Konten innerhalb dieses Netzwerks hatten alle ähnliche Profile, gaben sich als ugandische Staatsbürger aus, oft Frauen, und konzentrierten sich ausschließlich darauf, den Präsidenten zu loben und Kritiker anzugreifen. Viele dieser Konten wurden am selben Tag erstellt, was darauf hinweist, dass eine koordinierte Anstrengung dahinter steckt.
Obwohl unklar ist, wie erfolgreich dieses Netzwerk darin ist, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, legen Experten nahe, dass das Hauptziel darin besteht, die pro-regierende Botschaft zu verbreiten und Sichtbarkeit zu schaffen, unabhängig von der Interaktion oder Reaktion von Benutzern.
Wer ist für das Netzwerk verantwortlich?
Meta, das Mutterunternehmen von Facebook, hat mehrere identifizierte Konten entfernt und glaubt, dass möglicherweise Personen, die mit der ugandischen Regierungsbehörde Government Citizen Interaction Centre (GCIC) in Verbindung stehen, daran beteiligt waren, diese Konten zu betreiben. Der GCIC bestreitet jedoch diese Vorwürfe und erklärt, dass ihre Konten auf Facebook nicht aktiv sind.
Dies ist nicht das erste Mal, dass dem GCIC vorgeworfen wird, Einflussoperationen durchzuführen. Im Jahr 2021 hat Facebook Maßnahmen gegen Konten ergriffen, die angeblich mit dem GCIC verbunden waren. Der GCIC betont, dass ihre Agenturkonten nur dazu dienen, sachliche Informationen über Regierungsprogramme zu verbreiten.
Es ist unklar, wer hinter diesem Netzwerk von Konten steckt und ob es sich um staatliche Mitarbeiter oder Personen handelt, die mit der Regierung in Verbindung stehen. Die Untersuchung des BBC wirft Fragen zur Regulierung von sozialen Medien und Propaganda in Uganda auf.