Warum KI eine Katastrophe für das Klima ist

Der CO2-Fußabdruck von Serverfarmen, die generative KI betreiben, könnte problematisch sein. Inmitten all der Hysterie um ChatGPT und Co. wird ein wichtiger Punkt übersehen: Wie energieintensiv diese Technologie ist. John Naughton diskutiert die Umweltauswirkungen von KI.

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Die Umweltauswirkungen von KI

Der derzeitige Hype um KI hat von den Nachteilen der Technologie abgelenkt, wie z. B. Voreingenommenheit, Undurchsichtigkeit, mangelnde Verantwortlichkeit und ihre Tendenz zu 'Halluzinationen'. Eine entscheidende Frage, die in der öffentlichen Diskussion fehlt, ist jedoch die Umweltauswirkung einer KI-durchdrungenen Welt. Der enorme Energieverbrauch und die CO2-Emissionen der Technologie stellen eine bedeutende Herausforderung dar.

KI ist stark auf Rechenleistung angewiesen, die Strom und Kühlsysteme erfordert. Die in KI-Systemen verwendeten GPUs laufen bei hohen Temperaturen, was ihren Stromverbrauch weiter erhöht. Dies führt zu großen CO2-Emissionen. Obwohl die Branche durch Ausgleichsmaßnahmen CO2-Neutralität behauptet, würde eine allgegenwärtige KI eine technologieabhängige Welt mit einem erheblichen ökologischen Fußabdruck schaffen.

Der CO2-Fußabdruck von generativer KI

Eine im Jahr 2019 durchgeführte Studie schätzte, dass das Training eines einzigen großen Sprachmodells wie GPT-2 etwa 300.000 kg CO2 emittierte, was etwa 125 Flugreisen zwischen New York und Peking entspricht. Seitdem sind KI-Modelle exponentiell gewachsen, was zu entsprechend größeren CO2-Fußabdrücken führt. Das Training ist jedoch nur eine Phase des Lebenszyklus generativer KI.

Die Inferenzphase, in der KI-Systeme im Einsatz sind und mit Millionen oder Milliarden von Benutzern interagieren, trägt zum CO2-Fußabdruck der Technologie bei. Aufgaben wie Textgenerierung, Zusammenfassung, Bildgenerierung und Untertitelung sind besonders energie- und kohlenstoffintensiv. Überraschenderweise ist das Training von KI-Modellen immer noch kohlenstoffintensiver als die Verwendung für Inferenz. Die CO2-Kosten des Trainings können nur durch eine erhebliche Anzahl von Inferenzinteraktionen ausgeglichen werden.

Die dringende Notwendigkeit, die Auswirkungen von KI anzugehen

Die Umweltauswirkungen von KI können nicht ignoriert werden. Der CO2-Fußabdruck von KI-Systemen nimmt weiter zu, da ihre Verwendung zunimmt. Der jüngste Versuch, die Kohlenstoffkosten der Inferenzphase abzuschätzen, verdeutlicht die Energie- und Kohlenstoffintensität generativer KI-Aufgaben. Das Wachstum von allgegenwärtiger KI weckt Bedenken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Planeten und der Notwendigkeit, nachhaltige Alternativen zu finden.

Um die Umweltauswirkungen von KI zu mindern, ist es entscheidend, energieeffiziente Alternativen und Lösungen zu erforschen. Eine Welt, in der generative KI in die 'Talsohle der Enttäuschung' fällt, würde uns die Möglichkeit geben, die Umweltauswirkungen der Technologie neu zu bewerten und nachhaltige Praktiken zu priorisieren. Es ist unerlässlich, diese Bedenken anzugehen, um eine verantwortungsvolle und nachhaltige Entwicklung von KI zu gewährleisten.