Langes COVID kann Ihre Fähigkeit zu trainieren zerstören. Jetzt wissen wir warum.
Eine Studie erklärt, warum lang COVID-Patienten aufgrund von Muskelschäden und gestörtem Energiestoffwechsel Schwierigkeiten beim Training haben.
Der Zusammenhang zwischen langem COVID und Schwierigkeiten beim Training
Für viele Menschen mit lang COVID gehört eine der Hauptsymptome Schwierigkeiten beim Training. Wenn sich diese Patienten zu sehr anstrengen, kann dies zu einem verheerenden Erschöpfungszustand führen, der ihren Zustand verschlimmert. Diese Schwierigkeiten beim Training, bekannt als postexertionaler Malaise (PEM), sind auch ein charakteristisches Symptom des chronischen Erschöpfungssyndroms (ME/CFS).
In einer neuen Studie, die in Nature Communications veröffentlicht wurde, erklären Forscher die zugrunde liegenden Gründe für diese Erschöpfung bei lang COVID-Patienten. Nach dem Training erleben diese Patienten weit verbreitete Muskelschäden, Veränderungen in der Muskelzusammensetzung und gestörten Energiestoffwechsel. Die Studie liefert konkrete Beweise für die durch die postexertionale Malaise verursachten Schäden wie Entzündungen, Vernarbungen und Blutgerinnsel in den Muskeln. Die Forscher fanden auch Unterschiede in der Funktion der Mitochondrien - den Energiefabriken des Körpers - nach dem Training.
Die Reaktion auf die postexertionale Malaise: Schonung
Um die Auswirkungen der postexertionalen Malaise besser zu verstehen, rekrutierte die Studie 25 junge lang COVID-Patienten, die aufgrund der Erkrankung erhebliche Einschränkungen in ihrem Arbeits- und Sozialleben hatten. Diese Patienten mussten eine postexertionale Malaise zeigen, um an der Studie teilnehmen zu können. Sie unterzogen sich einem kardiopulmonalen Belastungstest, der eine Episode von postexertionaler Malaise auslöste.
Die Ergebnisse des Tests zeigten Unterschiede in der Fähigkeit des Körpers, Energie im Vergleich zu gesunden Patienten zu erzeugen. Patienten mit lang COVID hatten niedrigere Levels von oxidativer Phosphorylierung - einem Prozess, der ATP, das Energiemolekül des Körpers, produziert. Sie erlebten auch eine verminderte mitochondriale Aktivität nach dem Training. Diese beeinträchtigte mitochondriale Funktion und gestörter Stoffwechsel erzeugen einen Teufelskreis für Patienten, der ihre Symptome mit jeder Anstrengung verschlimmert.
Veränderungen in den Energiesystemen und in der Muskelzusammensetzung
Lang COVID-Patienten mit postexertionaler Malaise weisen einzigartige Veränderungen in der Energieverwendung ihres Körpers auf. Das Training versetzt ihre Körper schneller in den anaeroben Stoffwechsel, was bedeutet, dass sie mit weniger Anstrengung erschöpft sind. Diese Veränderung wird bei Patienten mit anderen Erkrankungen, die das Training erschweren, nicht festgestellt. Zusätzlich fand die Studie Veränderungen in der Muskelzusammensetzung von lang COVID-Patienten. Sie hatten einen höheren Anteil schneller Muskelfasern, die schneller ermüden.
Die Studie enthüllte auch Hinweise auf Muskelschäden bei lang COVID-Patienten. Normalerweise durchläuft die Muskulatur nach dem Training einen Reparaturprozess, der zu einer erhöhten Stärke führt. Bei Patienten mit postexertionaler Malaise tritt dieser Reparaturprozess jedoch nicht richtig auf, was zu angesammelten Schäden führt. Die Forscher beobachteten Muskelvernarbungen, Entzündungen und Blutgerinnsel in den Muskeln von lang COVID-Patienten, was auf eine beeinträchtigte Regeneration nach dem Training hinweist.